Turbine Lübbenau
Geladener Realisierungswettbewerb, 2020, Lübbenau
2. Preis
„Turbine Lübbenau - Treffpunkt grüne Mitte“
Städtebauliche Gestalt und Integration in den umgebenden Freiraum
Es wird ein eigenständiges, um eine grüne Mitte gruppiertes Quartier formuliert,
welches das Leitbild „Wohnen und Veranstaltung im Park“ neu definiert. Ein Ensemble
von 6 Baukörpern gruppiert sich kreisförmig um einen zentralen Freiraum. Der Kreis
steht auch als Symbol der Gemeinschaft, als neue Mitte im heterogenen Umfeld. In
Anlehnung an die Idee und Zonierung einer „Idealstadt“ wird ein nördlicher
Wohnbereich, ein mittiger Quartierspark und ein
öffentlicher Teil des Veranstaltungsbereiches Turbine zu einem Gesamtgebilde
verschmolzen. Die lineare Baukörperfügung und Ausbildung eines zentralen Bereiches,
der sich wiederum mit den privaten Außenbereichen verzahnt, ermöglichen die
Umsetzung unterschiedlicher Wohnformen, in denen Menschen
generationsübergreifend miteinander leben können.
Das architektonische Leitmotiv der Turbine, als historisches Bauteil der 1950er
Jahre, wird weiterentwickelt und zeitgemäß interpretiert. Über Ähnlichkeiten und Zitate
in Kubatur, Material und Fassade der Neubauteile wird ein neues Ensemble
herausgebildet.
Die Turbine als wiedergewonnener Ort der Gemeinschaft
Die ehemalige Rückseite der Halle wird zum Gemeinschaftsbereich mit linear
aufgereihten Funktionen ausgebildet.
Als zweites Gesicht der Halle wirkt dieses vorgesetzte Bauteil als „leuchtende Fuge“
zum Wohnbereich, ihre Fassade aus Polycarbonat nimmt Bezug auf einfache,
kostengünstige Materialitäten der 1950erJahre. Zwei Durchgänge verbinden Halle, Gemeinschaftsbereich und Wohnen.
Dabei wird das Lounge-Café, welches im Normalbetrieb quartiersintern möbliert ist, zum Foyer
und Entrée (Party-Lounge) um genutzt. Eine durchgehende Nutzung des Hallenbaus
im Sonderfall, sowie im Normalbetrieb ist gewährleistet.
Vielfältige Freiraumtypen für Gemeinschaft und Privatsphäre
Die den Wohngebäuden direkt zugeordneten Freiräume bilden den Kern der
Freianlage. Die Eingangsbereiche im Osten werden als kleinteilig gestaltete
Entréezonen (Empfangsbereich) ausgebildet, die westseitigen Privatgärten mit
begrünten Pergolen vor Einblicken geschützt. Alle Erschließungen sind als
durchgrünte Wohngassen für die Bewohner als Treffpunkt nutzbar gemacht, der
minimierte Versieglungsgrad der Oberflächen wird über barrierefreie Belagsbänder
(Beton), Rasengittersteine und Schotterasen erreicht. Bepflanzbare „grüne Borten“
binden die Häuser in den Freiraum ein.
Energieeffizienz (Energiekonzept)
Die Flachdächer werden extensiv begrünt, Solarthermie- oder Photovoltaikanlagen
können auf allen Dächern problemlos montiert werden, die Dachflächen der
zweigeschossigen Bauteile entziehen sich den Einblicken aus den Wohnungen. Die
kompakte Bauweise, die Ausrichtung der Öffnungsflächen zur Sonne und die
Energieversorgung durch klimaneutrale Quellen und ggf. Anbindung an ein externes
BHKW ermöglichen das Einhalten auch höherer KFW-Fördervorgaben bis hin zum
Erreichen des Passivhausstandards.