Sommerinsel Auszeichnung Digitale Innovation
Temporäre Parklandschaft, 2016-2019, Heilbronn
Auszeichnung des deutschen Landschaftsarchitektur Preises 2021
„Landschaftsarchitektur und Digitalisierung“ oder „Building Information Modeling (BIM) in der Landschaftsarchitektur“.
Das Experiment Sommerinsel wurde im Zuge der Bundesgartenschau Heilbronn als einer der ersten komplett 3D-generierten und gebauten Landschaftsparks weltweit realisiert.
Mit analogen Entwurfsmethoden konnte keine adäquate Annäherung an die Naturphänomene erreicht werden und die permanente Veränderung des Designprozesses wäre nur schwerlich fortzuschreiben gewesen. Daher wurden die ersten Zeichnungen von Moränen, Dünen und Sandwellen mithilfe von Rhino 3D und der visuellen Programmiersprache Grasshopper digital übersetzt. Der Planungs- und Bauprozess der Sommerinsel konnte so über einen „digitalen Zwilling“ permanent fortgeschrieben werden.
Auf dem Areal von etwa 4,2 ha wurden schräg an schräg organisch geformte Landschaftswellen aneinandergelegt, in denen sich die natürlichen Formen von Dünen, Moränen und die ephemeren Muster einer Sandlandschaft vereinen. Das Modell der 3D-generierten Landschaft, die nach den Regeln der Natur geformt wurde, wurde als Datenmatrix in ein digitales Geländemodell überführt. In den Baggern, die auf der Sommerinsel zum Einsatz kamen, waren Tabletts und GPS-Steuerung installiert, sodass die virtuelle Landschaft via Bildschirmsteuerung realiter nachgebaut werden konnte. Die BIM-basierte Planung der Topographie ermöglichten eine rasante Fortschreibung in Varianten und ihrer Massen-und Kostenkontrolle in Echtzeit. Ein für alle Partner überraschendes Ergebnis war die durch das effektive Ineinandergreifen der Schnittstellen schnelle Bauzeit. Das Entwickeln und Bauen komplexer Landschaftsbilder auf diese Weise hatte es bisher technologisch bedingt noch nicht gegeben.
Der derzeitige Trend in der Diskussion um die Möglichkeiten von Digitalisierung und BIM im Bauwesen ist nach unserer Meinung zu monochrom auf die (sicher wichtigen) drei Bereiche von Produktionssteigerung, Kosteneffizienz und Fehlererkennung a priori fixiert. Die Konsequenz aus dieser einseitigen Betrachtung ist, dass „digital prototyping“ als künstlerisch-kreativer Prozess ausgeblendet wird und seine verändernde Kraft in den gestaltenden Disziplinen zu wenig entfalten kann. Kreative Modellierung von Landschaftsbildern, innovatives Wassermanagement oder die prozessuale Simulation von Vegetation können neben der reinen Systematisierung von Ausstattung wesentliche Zukunftsaufgaben der Disziplin darstellen.
Das Experiment Sommerinsel wurde im Zuge der Bundesgartenschau Heilbronn als einer der ersten komplett 3D-generierten und gebauten Landschaftsparks weltweit realisiert.
Mit analogen Entwurfsmethoden konnte keine adäquate Annäherung an die Naturphänomene erreicht werden und die permanente Veränderung des Designprozesses wäre nur schwerlich fortzuschreiben gewesen. Daher wurden die ersten Zeichnungen von Moränen, Dünen und Sandwellen mithilfe von Rhino 3D und der visuellen Programmiersprache Grasshopper digital übersetzt. Der Planungs- und Bauprozess der Sommerinsel konnte so über einen „digitalen Zwilling“ permanent fortgeschrieben werden.
Auf dem Areal von etwa 4,2 ha wurden schräg an schräg organisch geformte Landschaftswellen aneinandergelegt, in denen sich die natürlichen Formen von Dünen, Moränen und die ephemeren Muster einer Sandlandschaft vereinen. Das Modell der 3D-generierten Landschaft, die nach den Regeln der Natur geformt wurde, wurde als Datenmatrix in ein digitales Geländemodell überführt. In den Baggern, die auf der Sommerinsel zum Einsatz kamen, waren Tabletts und GPS-Steuerung installiert, sodass die virtuelle Landschaft via Bildschirmsteuerung realiter nachgebaut werden konnte. Die BIM-basierte Planung der Topographie ermöglichten eine rasante Fortschreibung in Varianten und ihrer Massen-und Kostenkontrolle in Echtzeit. Ein für alle Partner überraschendes Ergebnis war die durch das effektive Ineinandergreifen der Schnittstellen schnelle Bauzeit. Das Entwickeln und Bauen komplexer Landschaftsbilder auf diese Weise hatte es bisher technologisch bedingt noch nicht gegeben.
Der derzeitige Trend in der Diskussion um die Möglichkeiten von Digitalisierung und BIM im Bauwesen ist nach unserer Meinung zu monochrom auf die (sicher wichtigen) drei Bereiche von Produktionssteigerung, Kosteneffizienz und Fehlererkennung a priori fixiert. Die Konsequenz aus dieser einseitigen Betrachtung ist, dass „digital prototyping“ als künstlerisch-kreativer Prozess ausgeblendet wird und seine verändernde Kraft in den gestaltenden Disziplinen zu wenig entfalten kann. Kreative Modellierung von Landschaftsbildern, innovatives Wassermanagement oder die prozessuale Simulation von Vegetation können neben der reinen Systematisierung von Ausstattung wesentliche Zukunftsaufgaben der Disziplin darstellen.