Harvey Milk Memorial Rosa Wolke
offener internationaler Realisierungswettbewerb, 2000 - 2009, San Francisco
San Fancisco Preis
in Kooperation mit Christian Werthmann and Transsolar, Matthias SchĂŒler
... klaren blauen Himmel haben wir vor Augen, denken wir an San Francisco. Im FrĂŒhling aber beherrschen dicke Regenwolken das Alltagsbild. Im Sommer kommt jede Nacht der Nebel und legt sich ĂŒber die Stadt, bedeckt den Himmel und den Grund. Der dichte Nebel, der des spĂ€ten Nachmittags ĂŒber Twin- Peaks auftaucht und schleichend unaufhaltsam auf das Castroviertel zustrebt ist eines der schönsten Bilder San Franciscos. Dieses NaturphĂ€nomen ist eine Komponente, die fĂŒr dieses Viertel so charakteristisch ist und es so einzigartig sein lĂ€Ăt. Die Schwulen- und Lesbengemeinde des Castro Districts bildet die zweite Komponente, die diesen Stadtteil in seiner VitalitĂ€t und Besonderheit definiert. Beide Komponenten - das NaturphĂ€nomen und der Geist des Distrikts - werden in dem Entwurf klar und wirkungsvoll vereint. Die ĂŒber der Kreuzung schwebende Installation spielt mit den natĂŒrlichen Eigenschaften des Wetters und erfindet sie ebenso. Sie verĂ€ndert RealitĂ€ten ohne eben diese zu miĂachten. Die Schwulen- und Lesbengemeinde scheint von einem Optimismus getrieben zu sein, scheinbar völlig UnabĂ€nderliches doch zu verĂ€ndern. Das Bild des Regenbogens symbolisiert diesen Glauben und wird zu ihrem Erkennungszeichen. Die Wolken malen die TrĂ€ume in den Himmel, die Farbe der Wolken verdeutlicht, daĂ selbst RealitĂ€t sich verĂ€ndert, daĂ Gesetze Ă€nderbar sind, daĂ es sich lohnt TrĂ€ume zu verfolgen. Wo findest du rosa Wolken an einem sonnigen Tag mitten in der Stadt? Wo in der Stadt ist der Nebel violett, gelb oder grĂŒn? Wo in der Stadt findest du einen Regenbogen ohne Regen? Kein Denkmal, sondern ein Haus fĂŒr Harvey Milk ist der Vorschlag, der als zweites Element den Entwurf bestimmt. Standort und Gestaltung des Pavillons beziehen sich auf den Kern der Geschichte der Schwulen- und Lesben Bewegung; einer Entwicklung von Geheimhaltung zu Transparenz, einer Balance zwischen Zeigen wollen und Verstecken mĂŒssen. Bei Tage erscheint das GebĂ€ude als beinahe mystisches Objekt. Der Pavillon ist vom Platz abgerĂŒckt, ein loser hölzerner Verschlag, lĂ€Ăt wie ein Paravent nur wenig Einblicke auf die innere Glashaut zu. In der Nacht entfaltet sich das GebĂ€ude zu einem weithin leuchtenden Anziehungspunkt. Strahlendes Licht tritt durch die Holzplanken nach AuĂen.
Die Castro-Market Intersection ist der geographische Mittelpunkt der Stadt, das Ende der Market Street, die be- deutendste StraĂe San Franciscos - tĂ€glich ĂŒberqueren 50 000 Autos die Kreuzung auf sechs Spuren - und der zentrale Treffpunkt der Schwulen- und Lesbenszene.
Der BĂŒrgerrechtler Harvey Milk war der erste Homosexuelle Amerikas, der in ein öffentliches Amt gewĂ€hlt wurde und sich öffentlich zu seiner Homo- sexualitĂ€t bekannte. 1978 wurde er zusammen mit dem damalig amtierenden BĂŒrger- meister George Moscone von einem rechtsradikalen Fanatiker erschossen. Das Time Magazin listet Harvey als einen der 100 bedeutendsten MĂ€nner Amerikas dieses Jahrhunderts.
... klaren blauen Himmel haben wir vor Augen, denken wir an San Francisco. Im FrĂŒhling aber beherrschen dicke Regenwolken das Alltagsbild. Im Sommer kommt jede Nacht der Nebel und legt sich ĂŒber die Stadt, bedeckt den Himmel und den Grund. Der dichte Nebel, der des spĂ€ten Nachmittags ĂŒber Twin- Peaks auftaucht und schleichend unaufhaltsam auf das Castroviertel zustrebt ist eines der schönsten Bilder San Franciscos. Dieses NaturphĂ€nomen ist eine Komponente, die fĂŒr dieses Viertel so charakteristisch ist und es so einzigartig sein lĂ€Ăt. Die Schwulen- und Lesbengemeinde des Castro Districts bildet die zweite Komponente, die diesen Stadtteil in seiner VitalitĂ€t und Besonderheit definiert. Beide Komponenten - das NaturphĂ€nomen und der Geist des Distrikts - werden in dem Entwurf klar und wirkungsvoll vereint. Die ĂŒber der Kreuzung schwebende Installation spielt mit den natĂŒrlichen Eigenschaften des Wetters und erfindet sie ebenso. Sie verĂ€ndert RealitĂ€ten ohne eben diese zu miĂachten. Die Schwulen- und Lesbengemeinde scheint von einem Optimismus getrieben zu sein, scheinbar völlig UnabĂ€nderliches doch zu verĂ€ndern. Das Bild des Regenbogens symbolisiert diesen Glauben und wird zu ihrem Erkennungszeichen. Die Wolken malen die TrĂ€ume in den Himmel, die Farbe der Wolken verdeutlicht, daĂ selbst RealitĂ€t sich verĂ€ndert, daĂ Gesetze Ă€nderbar sind, daĂ es sich lohnt TrĂ€ume zu verfolgen. Wo findest du rosa Wolken an einem sonnigen Tag mitten in der Stadt? Wo in der Stadt ist der Nebel violett, gelb oder grĂŒn? Wo in der Stadt findest du einen Regenbogen ohne Regen? Kein Denkmal, sondern ein Haus fĂŒr Harvey Milk ist der Vorschlag, der als zweites Element den Entwurf bestimmt. Standort und Gestaltung des Pavillons beziehen sich auf den Kern der Geschichte der Schwulen- und Lesben Bewegung; einer Entwicklung von Geheimhaltung zu Transparenz, einer Balance zwischen Zeigen wollen und Verstecken mĂŒssen. Bei Tage erscheint das GebĂ€ude als beinahe mystisches Objekt. Der Pavillon ist vom Platz abgerĂŒckt, ein loser hölzerner Verschlag, lĂ€Ăt wie ein Paravent nur wenig Einblicke auf die innere Glashaut zu. In der Nacht entfaltet sich das GebĂ€ude zu einem weithin leuchtenden Anziehungspunkt. Strahlendes Licht tritt durch die Holzplanken nach AuĂen.
Die Castro-Market Intersection ist der geographische Mittelpunkt der Stadt, das Ende der Market Street, die be- deutendste StraĂe San Franciscos - tĂ€glich ĂŒberqueren 50 000 Autos die Kreuzung auf sechs Spuren - und der zentrale Treffpunkt der Schwulen- und Lesbenszene.
Der BĂŒrgerrechtler Harvey Milk war der erste Homosexuelle Amerikas, der in ein öffentliches Amt gewĂ€hlt wurde und sich öffentlich zu seiner Homo- sexualitĂ€t bekannte. 1978 wurde er zusammen mit dem damalig amtierenden BĂŒrger- meister George Moscone von einem rechtsradikalen Fanatiker erschossen. Das Time Magazin listet Harvey als einen der 100 bedeutendsten MĂ€nner Amerikas dieses Jahrhunderts.