Leipziger Freiheits- und Einheitsdenkmal
Künstlerischer Wettbewerb, 2012, Leipzig
Der Promenadenring bot die stadträumlichen Vorraussetzungen für den Erfolg der friedlichen Revolution in Leipzig. „Am 9. Oktober 1989 umliefen die über 70.000 Demonstranten erstmals komplett den Leipziger Ring - am Wilhelm-Leuschner-Platz schloss sich der Zug“ (Zitat aus dem Ergebnis der Jugendwerkstatt im Februar 2011). Das Denkmal ist ein Ring. Beim Begehen des neuen Rings geht man in abstrahierter Form der Leipziger Ring von 1989 ab. Wie damals gibt es keinen fixierten Anfangs- und Endpunkt, sondern man kann von allen Richtungen aus in die Bewegung des Ringes einsteigen. Der Ring nimmt aus allen Richtungen des Stadtraumes Bewegungen auf und verteilt diese ebenso. Er ist von Außen schauend niemals als Ganzes zu erleben. Eingebettet in ein Baumdach, taucht er je nach Standort hervor und verschwindet wieder. Das Denkmal ist ein Ring. Der Ring hat einen Durchmesser von 113 Metern, ist drei Meter hoch und erhebt sich fünf Meter über die Platzfläche. Der Ring setzt sich aus sieben Teilen zusammen, die sich gegenseitig stützen und stabilisieren. Sieben radial angeordnete Treppen führen von allen Seiten des Platzraumes auf die Besucher- und Benutzerebene des Ringes hinauf. Die Innenseite des Ringes ist als eine kontinuierliche dreidimensionale Tafelfläche ausgebildet. Diese Fläche dient zum Beschreiben oder zum Bemalen. Man kann Erinnerungsstücke wie Blumen, Kerzen oder Fotos hinterlassen oder Plakate und Transparente aufhängen. Gleichzeitig finden hier Informationen zu den Ereignissen des Herbstes 1989 ihren Platz. Der Ring ist ein Ort für die Vergangenheit, die Gegenwart, die Zukunft, für lokale und globale Botschaften, er ist ein Ort öffentlicher Autorenschaft.